  Mann beißt Hund
(C'est arrivé près de chez vous)
Regie: Rémy Belvaux, André Bonzel, Benoît Poelvoorde
Drehbuch: Rémy Belvaux, André Bonzel, Benoît Poelvoorde, Vincent Tavier
Kamera: André Bonzel
Schnitt: Eric Dardill, Rémy Belvaux
Musik: Jean-Marc Chenut
Produktion: Les Artistes Anonymes
Darsteller: Rémy Belvaux, André Bonzel, Benoît Poelvoorde, Jacquelin Poelvoorde Pappaert, Nelly Pappaert, Hector Pappaert
Belgien 1992, 95 Min., S/W, 35mm, OmU (französisch)
Ein mehr als ungewöhnlicher Mörder läßt es zu, dass ihn eine Filmcrew begleitet, um Aufnahmen von seinen Morden zu machen. Wenn er vor der Kamera steht, gibt er Erklärungen über die Natur seines Geschäfts, seine Motive und Methoden. Er präsentiert sich als Mann von Welt, als Liebhaber von Poesie, als eine Person, die manchmal in der Lage ist, seine innersten Gefühle preiszugeben. Wie selbstverständlich gelingt es ihm, die Mitglieder der Filmcrew in seine Verbrechen miteinzubeziehen, sodaß auch das Publikum zunehmend zum Komplizen des Täters wird.
Trotz seiner kritischen Zielrichtung ist 'Mann beißt Hund' kein Film, der sich diskursiv mit dem Thema 'Gewalt in den Medien' beschäftigt, sondern er zeigt Gewalt als radikale Provokation, die sich der Mittel und Inhalte des Reality-TV bedient.
'Mann beißt Hund' lässt eine unverbindliche Rezeption nicht zu. Die Stellungnahme der Zuschauer kann sich legitimerweise auch in Abscheu äußern. Zugleich aber zwingt der Film dem Betrachter die Frage nach der eigenen Komplizenschaft mit bestimmten Formen medialer Wirklichkeitsvermittlung.
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1060 Wien
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