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Vortrag : Fabian Kettner 'Empire und Multitude'


23.11.2004, 20:00

Empire und Multitude
Über die Welt Michael Hardts und Antonio Negris

Anfang 2001 erschien die deutsche Übersetzung von Empire. Es sorgte für Furore in fast allen Feuilletons, in einigen Kreisen der Linken wurde es begeistert aufgenommen. Der Grund für diese Begeisterung ist nach einer genauen Lektüre unklar: was Hardt & Negri bieten, ist nichts Neues. Dies ist nicht schlimm, aber wieso wird es dann dafür gefeiert? Empire ist zum einen ein digest von soziologischen und politologischen Studien des letzten Jahrzehnts über Globalisierung: über die Veränderungen in der Arbeitswelt und ihrer Organisation, über das Verhältnis von erster, zweiter und dritter Welt zueinander, wie über das von Markt, Geld und Kapital auf der einen und Staat und Zivilgesellschaft auf der anderen Seite. Zum anderen ist Empire eine Revue von Theorien und Theorieversatzstücken und ein dropping von Theoretikernamen. Eklektizismus wäre ein Lob, dies aber setzte voraus, dass man verstanden hat, was man zusammenfügt. Tatsächlich aber tradieren Hardt & Negri, sowohl in ihrer Kritik wie in ihrer Fortentwicklung, v.a. die Fehler des Marxismus-Leninismus.
Zum dritten ist dieses update von Weltzustandsbeschreibung und Theoriestandard die Kulisse, in der Hardt & Negri ihre Weltanschauung entfalten. Sie schreiben also nichts Neues, aber sie artikulieren etwas. Sie soufflieren ihren begeisterten Rezipienten das, was sie schon immer, wenn schon nicht dachten, so doch zumindest in sich hatten; und was nun, nach der Lektüre, einen Ausdruck gefunden hat. Das movens in Empire ist eine Ontologie der „Menge“ („multitude“), mit deren manichäischem Antagonismus mit der Herrschaft, dem „Empire“, Hardt & Negri Geschichtsphilosophie betreiben, an deren Ende die eschatologische Verheißung steht, wenn, nachdem die Entfremdung am größten, das Tal am tiefsten und die Not am höchsten, hinterrücks, durch und gegen die Intentionen der Herrschaft, der Kommunismus sich hergestellt haben werde. Aber der Weg dahin ist hart, dornig und blutig. Den Unterdrückten, der aufbegehrenden „Menge“, denen, deren Sache sie angeblich vertreten, wird von Hardt & Negri noch mehr zugemutet als von Seiten der Herrschaft von Staat & Kapital ohnehin.
Der Wirbel um Empire ist inzwischen abgeebbt, seit wenigen Wochen liegt die deutsche Übersetzung des Nachfolgers, Multitude, vor. In dem Vortrag sollen beide Bücher ideologiekritisch zersetzt werden.

Fabian Kettner, Jg. 1974, Philosoph, lebt in Essen und Köln, ist Mitglied des Arbeitskreises Rote Ruhr-Uni.

Eine Veranstaltung von Café Critique.
location / organization
7*STERN
Siebensterng. 31
1070 Wien
www.7stern.net
kulturcafe@7stern.net


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