Eine Frau allein: Collage des Stückes 'Nur Kinder, Küche, Kirche'
(Franca Rame / Dario Fo)
Rolle der Maria: Edith Staufer-Wierl, Regie: Camelia Tino
im Anschluss der Vorstellung besteht die Möglichkeit zur Diskussion
'Eine Frau allein' ist eine Collage des Stückes 'Nur Kinder, Küche, Kirche' in dem weniger die objektive politische Bedingtheit der Frauenproblematik unterstrichen wird, sondern das subjektive Empfinden des weiblichen Alltags und dessen 'was es heißt Frau zu sein' (Rame).
'Nur Kinder, Küche, Kirche' wurde 1977 in Mailand uraufgeführt. Es stellt keine großen theoretischen Ansprüche im Sinne einer bestimmten feministischen Thematik, sondern greift einen Teilaspekt heraus: die sexuelle Knechtschaft der Frau. Für die Erzählung der sechs Frauenschicksale wird ganz bewusst der 'Schlüssel der Groteske' gewählt, da es 'nichts hilft, sich zu beweinen, sich selbst zu bemitleiden.' (Rame) Die Theaterarbeit von Franca Rame und Dario Fo sorgt regelmäßig für Zündstoff, denn ihre Arbeit ist alles andere als konventionell. Politisch links orientiert, greifen sie jedes in Italien aktuelle gesellschaftspolitische Thema auf (z.B.: Aids, Drogen, Golfkrieg, Finanzpraktiken in der Politik, Machtmissbrauch, Parteienskandale, Kriminalität bis hin zu Menschenraub). Wegen vierzig ihrer insgesamt an die siebzig Theaterstücke kam es zu Gerichtsprozessen.
Immer wieder wurden sie mit Polizeigewalt am Auftritt gehindert. Es gab sogar Morddrohungen. 13 Jahre lang wurden sie mit Auftrittsverbot im italienischen Fernsehen belegt.
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