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GEMMI-Benefiz-Fest
12.02.2000, 20:00
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Solidaritätsfest für die Gefangenen der Operation Spring!
Theater ('Justizspektakel')
BANDS: Vitenberg + Elijas + Ronny Solo
AUSSERDEM: Club el tropical Socialismo + DJ Hells Bells + DJ Pizzaservice
WIR MÜSSEN KÄMPFEN - DAMIT WIR ALLE FREI SIND!
GEMMI?
GEMMI, Gesellschaft für Menschenrechte von Marginalisierten und
ImmigrantInnen.
Wir gründeten uns angesichts der Verschärfung der Fremdengesetze, der
rassistischen Hetze in den bürgerlichen Medien und dem Ausbau des
staatlichen Repressionsapparates; sowie einer von der Öffentlichkeit
kaum wahrgenommenen und immer mehr tolerierten Verschlechterung der
Lebensbedingungen hier lebender marginalisierter Gruppen durch
Illegalisierung, Kriminalisierung und Diskriminierung.
Arbeit, Kontakt, Öffentlichkeit, Besuchsverbot
Wir betreuen unter anderem auch die Gefangenen der Operation Spring.
Das heißt: Wir bauen sozialen Kontakte zu den Inhaftierten auf, wir
bringen diesen Kleidung, Schuhe und Zeitschriften.
Es ist uns sehr wichtig, daß alle Informationen die wir bis jetzt
zusammengetragen haben, einer möglichst breiten Öffentlichkeit
zugänglich gemacht werden. Leider aber wird uns unsere Arbeit seitens
der österreichischen Behörden seit einigen Wochen verstärkt erschwert
bis verunmöglicht. Das heißt: Uns wird zur Zeit von der Justizanstalt
verboten, als Teil der Gemmi die Gefangenen besuchen zu gehen.
Wenige Wochen nach dem Erstickungstod von Marcus Omofuma am 1.Mai, und
den nachfolgenden, deswegen stattfindenden Demonstrationen unter dem
Motto: "Rassismus tötet", fand die Operation Spring statt bei der 104
Menschen in einer Nacht und Nebel Aktion verhaftet wurden.
Im Frühjahr 1999 formierte sich Widerstand gegen polizeiliche Übergriffe
auf Menschen dunkler Hautfarbe. Nach dem Tod von Ahmed F., dem Angriff
auf Dr. C. und vielen ähnlichen Fällen bei denen Menschen allein auf
Grund ihrer dunklen Hautfarbe beschimpft, attackiert, perlustriert und
verhaftet wurden, fanden Demonstrationen statt, die von den african
communities mitorganisiert wurden und sich explizit gegen rassistischen
Polizeiterror richteten. Bei diesen Demonstrationen filmte die Polizei
die DemonstrantInnen. Am ersten Mai wurde Marcus Omofuma bei seiner
Abschiebung getötet. Die zuständigen Politiker – Schlögl und Co -
übernahmen nicht die Verantwortung; so etwas könne bei Abschiebungen
eben passieren.
Die Abschiebepraktiken - Mundzukleben, Fesseln, Helme – waren den
Verantwortlichen lange bekannt und wurden von ihnen akzeptiert.
Der Widerstand und der Protest der Communities und fortschrittlicher
Kräfte nahm zu. Die Kritik an Polizeipraktiken und Politik wuchs.
Staatlicher Rassismums
ist Teil vom kapitalistischen Interesse. Unter anderem bekommt nur eine
begrenzte Anzahl an Asylbewerbern eine Aufenthaltbewilligung.
Aufenthaltsbewilligung deswegen, weil es nicht anerkannt wird wenn man
aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen flüchtet, es also
eigentlich keine Asylgründe gibt. Das heißt, daß jemand der verfolgt
wird oder nicht überleben darf, damit alleine noch lange keinen
anerkannten Grund hat Asyl zu bekommen.
Alle Gefangenen die wir betreuen benötigen (warme) Kleidung, warme
Schuhe, Geld.
Die ersten vier Monate konnten sie ihre Kleidung nicht wechseln, da
ihnen keine zur Verfügung gestellt wurde und sie keine Unterstützung von
außen hatten.
Eine Kooperation mit dem Sozialen Dienst war nicht möglich.Im Gegenteil
sie machten deutlich, daß es keine soziale und somit politische
Hilfeleistung für bestimmte oder möglicherweise alle Gefangenen dieser
Haftanstalt geben darf.
Kriminalisierung = Aufstandsbekämpfung
Freiheit für alle Gefangenen der rassistischen Klassenjustiz!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
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ekh
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