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Kinokis Mikrokino präsentiert:
'Forget Baghdad'.
Bild, Gedächtnis und Subjektivität im Nahen Osten.


01.03.2004, 20:00

Regie: Samir. D/CH 2002, 110 Min.,
arab., engl., hebr. mit dt. Kommentar und Untertitel, Video.
Mit: Shimon Ballas, Moshe (Moussa) Houri, Sami Michael, Samir Naqqash, Ella Habiba Shohat.

Der Dokumentarfilm 'Forget Baghdad' porträtiert vier irakisch-jüdische Kommunisten im israelischen Exil. (...) Daheim im Irak waren die vier Protagonisten des Films von ihrem Selbstverständnis her 'proletarische Internationalisten', ihre jüdische Herkunft irrelevant. Doch nicht für ihre Umwelt. Spätestens ab Anfang der fünfziger Jahre passten sie nicht mehr ins Konzept des erstarkenden irakischen Nationalismus, den sie paradoxerweise als Kommunisten unterstützt hatten. Nach dem 'Farhud', dem 'brutalen Schlag', als Juden auf den Straßen Bagdads ermordet wurden, flohen sie nach Israel. Doch dort wurden sie nicht mit offenen Armen empfangen, sondern erlebten, diesmal als orientalische Juden, rassistisch motivierte Demütigungen und Diskriminierungen. (...) Alle vier sind sie Schriftsteller, daneben arbeiten sie als Literaturwissenschaftler, Journalisten oder Herausgeber. Sie sind nicht nur sprachgewandte und analytisch denkende Interviewpartner; ihre Biografien spiegeln auch in besonders eindrücklicher Weise den Schock der kulturellen Entwurzelung. Doch Samir belässt es nicht bei dieser Bilanz, sondern stellt den alten Männern eine jüngere Frau zur Seite, die ihre Tochter sein könnte: Die in Israel geborene irakischstämmige Filmwissenschaftlerin Ella Shohat, deren Leben - wie das Samirs - ein Beispiel dafür ist, wie irakische 'Secondos' sich zwischen den Kulturen eine neue Heimat suchen. Shohat lebt heute in New York, wo sie unter anderem die Folgen
des Zionismus für die orientalischen Juden erforscht. Ihre Ausführungen zur lächerlichen Figur des arabischen Juden in historischen israelischen Filmen ergänzt Samir mit Ausschnitten aus solchen 'Borekas-Filmen' sowie mit Sequenzen aus alten Revue-, Propaganda- und Unterhaltungsfilmen, die die Klischees 'des Juden' und 'des Arabers' reproduzieren.
'Forget Baghdad' ist ein vielschichtiger, anspruchsvoller, an Informationen und Bildern äußerst dichter Film, der eindrücklich von der Tragödie der kulturellen Entwurzelung erzählt. Zwar ist er mit den vielen Interviewsequenzen und unzähligen Zwischentiteln etwas zu sprachlastig und didaktisch ausgefallen. Dennoch: Gerade in einer Zeit, in der im Nahen Osten die Feindbilder geschürt werden, berührt dieser Film, der eine verschwundene, verlorene Welt in Erinnerung ruft, ein Bagdad, in dem Juden und Araber einst friedlich nebeneinander lebten.(Bettina Spoerri)

Gespräch mit dem Regiesseur:
Samir, Regisseur und Produzent, Zürich; geboren 1955 in Bagdad, Irak. Nach der Schule für Gestaltung in Zürich Lehre als Typograph, Ausbildung zum Kameramann in einer großen schweizerischen Filmproduktion; in den neunziger Jahren Arbeit für etliche deutsche Sender (ZDF, WDR, SAT 1, Pro 7) als Regisseur von Fernsehfilmen und Serien; neben seiner filmischen Tätigkeit Arbeiten im Bereich der bildenden Kunst; politische Videoarbeit; zusammen mit Werner Schweizer 1994 Gründung der DSCHOINT VENTSCHR FILMPRODUKTION.
UKB: 4.- Euro
location / organization
7*STERN
Siebensterng. 31
1070 Wien
www.7stern.net
kulturcafe@7stern.net


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