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ABER DAS LEBEN LEBT (ö) + TANGOBOYS (ö)
15.01.2000, 21:00
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zwei bemerkenswerte neuere ö-bands, die sich beide auf unterschiedliche weise des maroden song-genres annehmen. die einen als totengräber, die anderen als leichenfledderanten; feierlich die einen, dandyhaft die anderen.
wenn sich eine band 'aber das leben lebt' nennt, deutet das darauf hin, dass an eben jenes keine besonders großen illusionen mehr geknüpft sind. dementsprechend stehen die drei schwermütigen herren auch als vertreter großer gebrochenheit und melancholie auf der bühne. die songs (es sind trotz allem noch welche !) sind oft bis zum skelett abgenagt, die spärliche
instrumentierung tut ein übriges und das zeitgefühl gehorcht eigenen gesetzen. fast jedes stück erreicht irgendwann den punkt, wo es den protagonisten buchstäblich unter den fingern zerrinnt, um dann trotzdem wie entlang einem dünnen grauen faden, wieder form zu gewinnen, wenn auch meist eine desolate. so schön kann dekonstruktion sein...
die tangoboys verfolgen andere ziele. der glanz und glamour aus großen songwritertagen des 60er oder 70er-entertainments wird mit den abgeklärten augen der 90er betrachtet. was diese combo vor einer slicken zeitgest-rezeption rettet, ist ihre hingabe an das bearbeitete oder nachempfundene liedwerk - womit billig zu habender ironisierung das wasser abgegraben wird. die musiksprache wird auf ihrer neuen cd auch um die errungenschaften elektronischer klangerzeugung bereichert. 'Ich denk' mir, dass die tangoboys die schöne idee von trash in die jetzzeit herüberretten, aber ohne diesen blöden beigeschmack von ironie und distanzierung' (fritz
ostermayer)
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