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Im Weißen Adlerweißland


05.09.2003, 20:00 - 14.09.2003, 20:00

Im FRITZPUNKT, einem Ladenlokal in der Frankgasse 6, setzt sich das STADT THEATER WIEN seit April 2002 mit dem FESTUNGSPROJEKT der österreichischen Autorin MARIANNE FRITZ auseinander, einem der radikalsten und komplexesten Schreibvorhaben der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Wir verstehen dieses stetig weiter wachsende Textmaterial als ein genuin theatrales und haben dementsprechend eine Reihe von Umgangsformen dafür entwickelt: 160 Tage ÖFFENTLICHE ANEIGNUNG, drei SZENISCHE MINIATUREN ('Gräten im Fritzpunkt'/ 'Lesen, naturgemäß' / 'Im Grunde ist die Unterwerfung eine zurecht Befreiung genannte Tatsache'), das wöchentliche FRITZ WEITERLESEN und 'Etwas ist dran', ein LEHRSTÜCK ZUM VORURTEIL mit dem Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin.

Beginnend mit September 2003 veröffentlicht das STADT THEATER WIEN vier THEATERPROJEKTE außerhalb des Fritzpunkts: Die Reihe FRITZPUNKT VOR ORT operiert an städtebaulich virulenten Orten mit jeweils spezifischen Textauszügen aus dem 2030 Seiten-Roman NATURGEMÄß I von MARIANNE FRITZ.

IM WEIßEN ADLERWEIßLAND, das erste Projekt dieser Reihe (Textauswahl: Yoshie Maruoka), nutzt die geschichtsträchtigen ASPANGGRÜNDE im 3. Wiener Gemeindebezirk. Auf diesem Gelände befand sich im 19. Jahrhundert der Hafen des Wiener Neustädter Kanals, einem in Konkurs gegangenen Versuch, die k.u.k.-Monarchie mittels Steinkohle-Transporten liquid zu halten. Das Transportkonzept des 20. Jahrhunderts, sich der Wiener Juden per Schiene zu entledigen, realisierte sich fatal erfolgreich an eben diesem Ort. Im 21. Jahrhundert wiederum wird das mittlerweile zur Brache gewordene Gelände mit dem Masterplan ëEurogate Vienna' des Sir Norman Foster als neoliberales Hoffnungsgebiet gehandelt.


'Es gibt diese Minderheit unter den Kulturträgern des Landes, die stark genug sind, zur Kenntnis zu nehmen, daß viele Zeiten in einer Zeit gleichzeitig zur Vermehrung von Verwickelungen beizutragen vermögen.'
Marianne Fritz, Naturgemäß I


Sowohl Spielort als auch Sprache der MARIANNE FRITZ sprechen mit Ihrer 'Qualgeschichte' das kollektive Gedächtnis direkt an. Diese quasi mythologische Ebene benutzen die vier Schauspieler des STADT THEATER WIEN, um die im Text ausgelegten Fallen in einer szenischen Untersuchung auszuspielen. Dabei wird das japanische Verständnis der österreichischen Sprache durch die räumlich fixierte Position der Schauspielerin YOSHIE MARUOKA verdeutlicht. Das bewegliche Schauspieltrio (FRED BÜCHEL / SUSANNE HAHNL / ANNE MERTIN) greift das Leitmotiv von NATURGEMÄß I, den blinden Sänger, auf und übersetzt dieses Motiv in ein zeitgenössisches sprachmusikalisches Verfahren. Das Spiel mit den Gegensatzpaaren 'fixiert- beweglich', 'innen-außen', 'oben-unten', 'schwarz-weiß' findet in der Installation eines 'schneeweißen' Raumes in der 'rabenschwarzen' KOHLENHALLE (Ausstattung: THILO RÄTHER / MARKUS REDL) ein eindeutiges Zeichen für die ungewußt mehrdeutige Behauptung, etwas schwarz auf weiß zu besitzen.


'Kurz, das Weiße Adlerweißland muß gerade dorten verdächtigt werden, sehr viel 'weiß' zu haben, was schwarz vielleicht aufscheint, gestrafft, abstrakt zum Buchstaben geführt.'
Marianne Fritz, Naturgemäß I

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FRITZPUNKT VOR ORT 1 - ein Projekt des STADT THEATER WIEN
Weitere Informationen unter http://www.fritzpunkt.at
location / organization
Kohlenhalle auf dem Gel?nde der Aspanggr?nde
Aspangstrasse 4
1030 Wien
(Zugang durch die Lissagasse)


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