F 1999; Regie: Claire Denise; D.: Denis Lavant, Michel Subor, Richard Courcet
Irgendwo am Golf von Dschibuti verrichtet eine Kompanie der Fremdenlegion ihr Tagwerk: nackte, muskulöse Oberkörper klatschen aneinander, Zelte werden errichtet, Graben ausgehoben. Danach wird gemeinsam gespeist, gesungen und geraucht. So lange, bis nur der orange klimmende Punkt einer Zigarette im Dunkel der Nacht zurück bleibt. Das alles ist aber schon lange her, ist bloße Erinnerung: Die Legion schloss einen der ihren aus, da er sich, um die Gunst des Vorgesetzten buhlend, unehrenhaft verhalten hat. Zurück in der Zivilisation ist das Weltbild des einstigen Legionärs haltlos geworden und schließlich zerbrochen. Nun sitzt Galoup (Denis Lavant) in der U-Bahn und erinnert sich an seine Zeit in der Legion. Die Regisseurin Claire Denis liefert mit "Beau Travail" eine syntaktisch bemerkenswerte soziale Studie. Die Fremdenlegion als Ersatzfamilie für Menschen, die mit den Mechanismen der komplexen und schnelllebigen Welt nicht zurecht kommen. Wie Tiere robben sie über den Wüstenboden, wie Fische schwimmen sie im Wasser. Nur ganz selten gelingt es einem von ihnen, der Monotonie zu entkommen. Oder besser: sich frei zu tanzen. (did)
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