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DIE HAMLETMASCHINE


18.11.2001, 20:00

Müller, Heiner
DIE HAMLETMASCHINE
Stück in fünf Bildern von Heiner Müller, Uraufführung: Saint-Denis, 30. 1. 1979, Théâtre Gérard Philippe. – Das 1977 entstandene, nur wenige Seiten umfassende Stück ist einer der unzugänglichsten Theatertexte Müllers, letztlich ein einziger Monolog, aufgespalten auf die beiden Akteure Hamlet und Ophelia. Das Stück reflektiert die Situation des Intellektuellen in der sozialistischen Gesellschaft. Die Anspielungen auf den Ungarnaufstand 1956 (»PEST IN BUDA«), auf die Russische Revolution wie auf die kanonisierten Theoretiker »Marx Lenin Mao« sind offensichtlich, doch weist die Metaphorik des Stücks darüber hinaus. Hamlet, die Tragödie des entscheidungsunfähigen Intellektuellen.
1835 hatte F. Freiligrath geschrieben: »Deutschland ist Hamlet! Ernst und stumm / In seinen Toren jede Nacht / Geht die begrabene Freiheit um!«.
Müller erweitert das Assoziationspotential der Hamletfigur mit zahlreichen Zitaten und Selbstzitaten. Neben Anspielungen auf eigene Stücke wie Zement, Die Umsiedlerin oder Der Bau stehen Zitate von Hölderlin und Pasternak, stehen aber auch Kommentare zu Müllers persönlicher Situation, zum Selbstmord seiner Frau wie zu seiner privilegierten Stellung als Künstler, der in einer Gesellschaft, deren Kulturbetrieb die Trennung von Autor und Rezipient sanktioniert, als Parasit erscheint: »Irgendwo werden Leiber zerbrochen, damit ich wohnen kann in meiner Scheiße.«
Das Stück, dessen deutsche Erstaufführung an den Kölner Kammerspielen 1978 scheiterte und erst 1980 in Heidelberg erfolgte, wurde meist als Absage Müllers an die Möglichkeit der Revolution gelesen, weniger als nüchterne Bestandsaufnahme der Chancen eines solchen Unterfangens und Abwägung dessen, wie eine hier unterstützend eingreifende Kunst konzipiert sein müsse: »Solange Freiheit auf Gewalt gegründet ist, die Ausübung von Kunst auf Privilegien, werden die Kunstwerke die Tendenz haben, Gefängnisse zu sein, die Meisterwerke Komplizen der Macht.«
Dr. Meinhard Prill

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  • Ines Honsel, Philipp Brammer, Armin Baumgartner u. a.

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