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V'01: Schilde, Schabat, Schajyk, Assan - Ussen, Belaja doroga


11.10.2001, 21:00

Schilde
July
Regie: Dareschan Omirbajew
UdSSR 1988 / 26 Minuten / 35mm/Schwarzweiß
Aus dem Herzen der Welt

An einem Sonntag im Juli in der ländlichen Weite von Kasachstan treffen sich zwei Jungen in der Dunkelheit des Dorfkinos. Dieser geheimnisvolle Ort verspricht die einzige Abwechslung an diesem drückend heißen Nachmittag. Um auch noch die zweite Vorstellung eines indischen Bollywood-Melodrams am Abend sehen zu können, beschließen die beiden, mit dem Verkauf gestohlener Wassermelonen das nötige Geld aufzutreiben. Das Kino wird hier, wie in mehreren anderen kasachischen Filmen auch, zum Fluchtort für die jugendlichen Protagonisten: Dort können sie - zumindest für kurze Zeit - dem tristen Alltag entkommen.

In seinem ersten Kurzfilm, einer liebevollen und ganz offensichtlich autobiografisch gefärbten Hommage an das Kino und die Besessenheit, die es auslösen kann, erweist der ehemalige Filmkritiker Dareschan Omirbajew, dessen ausgeprägte Vorliebe für das Werk Robert Bressons und Jean Vigos in seinen späteren Spielfilmen unverkennbar ist, ausnahmsweise dem Neorealismus seine Reverenz. (Roger Wellesley)

DARESCHAN OMIRBAJEW
Geboren 1958 in Ujuk, Kasachstan. 1980 schließt er sein Studium an der Moskauer Filmhochschule WGIK mit einer filmtheoretischen Arbeit ab. Er gibt das Magazin New Film heraus, ehe er 1988 seinen ersten Kurzfilm July dreht. Mit seinem Spielfilmdebüt Kajrat gewinnt er 1992 beim Festival in Locarno den Silbernen Leoparden. Weitere Filme: Ticket-Collector by Profession (KF, 1993), Kardiogramma (1995), Killer (1998), The Road (2001).

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?40


Schabat
Sabbath
Regie: Golbachor Mirsojewa
UdSSR 1990 / 30 Minuten / 35mm/Farbe
Aus dem Herzen der Welt

In mehreren jüdischen Einwanderungswellen über die Jahrhunderte hinweg gelangten vor allem die frühen Nachkommen persischer Juden nach Usbekistan. Trotz des großes Ansehens, das sie nach und nach in der Stadt Buchara erlangten, zogen viele Juden von ihnen bereits im 19. Jahrhundert nach Jerusalem weiter. In den späten 80er Jahren des 20. Jahrhunderts verließ erneut eine große Zahl jüdischer Auswanderer aus Zentralasien die UdSSR, um sich in Israel und in den Vereinigten Staaten niederzulassen. Der Film schildert zutiefst bewegende Szenen des Abschieds aus Buchara. Ganze Familien, in Tränen aufgelöst, verlassen ihre Heimatstadt, doch diejenigen, die zurückbleiben, blicken in eine womöglich noch ungewissere Zukunft. (Roger Wellesley)

GOLBACHOR MIRSOJEWA
Geboren 1959 in Duschanbe. Studiert Literatur in Moskau. Veröffentlicht zwei Gedichtbände. 1992 verlässt sie Tadschikistan wegen des Bürgerkriegs und lebt seither in Frankreich. Nach mehreren Kurz- und Dokumentarfilmen dreht sie 1999 mit Behind the Forest ihren ersten Spielfilm. Weitere Filme (Auswahl): Two (KF, 1989), Deus concernat omnia (1990), La
visite du maître de musique (1999), Retour à Dushanbe (2000).

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?37


Schajyk
Regie: Temirbek Birnasarow
Kirgisistan 1998 / 20 Minuten / 35mm/Schwarzweiß / kein Dialog
Aus dem Herzen der Welt

In all seinen Filmen beschäftigt sich Regisseur Temirbek Birnasarow mit seiner Heimat in den Gebirgstälern des Flusses Naryn, der Kirgisistan wie eine Lebensader durchzieht. Seine Helden sind die einfachen Leute, die versuchen, mit den neuen Verhältnissen nach dem Zerfall der Sowjetunion zurechtzukommen. Sie erwarten nichts von den Behörden und versuchen, sich irgendwie über Wasser zu halten. Zu ihren Hauptbeschäftigungen zählen die Viehzucht und die Suche nach Goldstaub, den sie nach traditionellen Methoden aus dem Fluss waschen. (Roger Wellesley)

Ich komme aus einer sehr großen Familie mit zehn Kindern. Mein Vater ist Bauer, meine Mutter Hausfrau. Die Natur meiner Heimat, die Berge, der Fluss und mein Großvater haben großen Einfluss auf meine künstlerische Arbeit. Mein Großvater hat mich gelehrt, das Land, die Nation und die Traditionen Kirgisistans stets zu achten. Schajyk ist für mich so etwas wie die erste Seite eines großen filmischen Geschichtsbuches, das ich über das kirgisische Volk verfassen will und über dieses wunderbare Land, das die Menschen lieben und das ihnen am Herzen liegt. (Temirbek Birnasarow)

TEMIRBEK BIRNASAROW
Geboren 1964 bei Naryn, Kirgisistan. Studium am Kunstinstitut in Almaty, Kasachstan. Mit seinem ersten Kurzdokumentarfilm Don't Cry Rhinoceros! (1994) wird er international bekannt. Weitere Kurzfilme: The Melody of Forgotten Islands (1996), Schajyk (1998).

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?39


Assan - Ussen
Regie: Aktan Abdykalykow
Kirgisistan 1997 / 10 Minuten / 35mm/Farbe / kein Dialog
Aus dem Herzen der Welt

Im grellen Sonnenlicht laufen auf der Straße die Zwillingsbrüder Assan und Ussen nebeneinander, abwechselnd einen Eimer Wasser tragend. Zwischen den beiden entbrennt ein Streit, und sie geraten aneinander. Ein alter Mann bringt sie zur Vernunft und trennt sie. Mit den besten Wünschen an den alten Mann setzen die beiden Brüder gemeinsam und heiter ihren Weg fort. (Ernest Abdyschaparow)

Dieses Kleinod von einem Kurzfilm stellte Aktan Abdykalykow ein Jahr vor seinem internationalen Durchbruch mit The Adoptive Son fertig. Zwei Zwillingsbrüder streiten, während sie Eimer voll Wasser nach Hause tragen, ein alter Mann kommt und versöhnt sie. Man kann darin unschwer ein Thema aus The Adoptive Son wiedererkennen: Um die Jugend zu versöhnen, bedarf es des Wissens der Alten und der Weitergabe der Tradition, die wie ein Katalysator wirkt. Die Rolle des alten Mannes in Assan - Ussen ähnelt frappant der der Großmutter aus Abdykalykows Langfilm. (Cyrille Benhamou)

AKTAN ABDYKALYKOW
Geboren 1957 in Kuntuu, Kirgisistan. Studium an der Kirgisischen Kunsthochschule. Danach arbeitet er als Setdesigner. Er dreht einen kurzen Dokumentarfilm, A Dog Was Running (1990), und produziert mehrere Kurz- und Spielfilme. Mit The Adoptive Son, seinem Spielfilmdebüt, gewinnt Abdykalykow 1998 den Silbernen Leoparden beim Festival in Locarno und den Preis der Standard-Leserjury bei der VIENNALE 98. 2001 entsteht The Chimp.

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?29


Belaja doroga
The White Road
Regie: Margarita Kassimowa
UdSSR 1989 / 12 Minuten / 35mm/Schwarzweiß
Aus dem Herzen der Welt

Shout von Margarita Kassimowa war ein Dokumentarfilm über unterernährte Frauen und die hohe Kindersterblichkeit in den entlegenen Dörfern Tadschikistans. The White Road, der dritte Teil einer Trilogie über die soziale Situation in ihrem Heimatland nach Tajikistan 1984 und Shout ist von ganz anderer Machart. Der Film ist eine bewegende Vignette über eine Gruppe von Kindern, die jeden Tag sieben Kilometer durch das Gebirge in die Schule gehen, auch im tiefsten Winter. Dabei sind sie unzulänglich bekleidet. Der Weg, den sie nehmen, führt zum Teil entlang der alten Seidenstraße. Das kleine Gedicht über die Maus, das sie auf dem Schulweg rezitieren, hat mehr Relevanz für ihr Leben als die patriotischen Parolen, die ihnen in der Schule eingetrichtert werden. (Rashmi Doraiswamy)

MARGARITA KASSIMOWA
Geboren 1938 in Stalinabad (heute: Duschanbe). Studiert Film in Moskau, unter anderem bei Aleksandr Dowschenko, und schließt 1962 das WGIK ab. Arbeitet zunächst als Regieassistentin, ehe sie 1967 mit Summer of 43 ihren ersten Spielfilm fertigstellt. Seit 1972 arbeitet sie hauptsächlich für das Fernsehen und dreht außerdem zahlreiche Dokumentarfilme. Weitere Filme (Auswahl): Dzhura Sarkor (1969), My Friend Guliam (1971), Today and Always (1982), Tajikistan 1984 (1984), Shout (1985), Earthquake (1989). Sie lebt heute in Weißrussland.

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?31


(Mit freundlicher Genehmigung der VIENNALE)
location / organization
Österreichisches Filmmuseum
Augustinerstrasse 1
1010 Wien


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