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V'01: Sis Kim Sis


08.10.2001, 19:00

Who Are You?
Regie: Dschachangir Fajsijew
UdSSR 1990 / 85 Minuten / 35mm/Farbe / OmfU
Aus dem Herzen der Welt

Zwei usbekische Intellektuelle werden auf einer Provinzstraße verhaftet, nachdem sie eine Wassermelone gestohlen haben. Da sie sich nicht ausweisen können, bringt man sie auf die Polizeistation, und es beginnen zähe Verhandlungen zwischen Vertretern zweier Welten, die einander missverstehen: hier die städtischen Intellektuellen, von denen einer sogar behauptet, Verbindungen zum KGB zu haben, dort die Landbevölkerung. Dass die Beteiligten unterschiedliche Sprachen und Dialekte sprechen, verstärkt noch den absurden Aspekt des Films. Eine Art usbekisches Road Movie.

Mit dem Fortgang der Handlung wird klar, dass die dargestellte Welt eine der unerklärbaren Absurdität ist. Man kann sich unschwer vorstellen, dass diese Absurdität der Situation Zentralasiens in der Post-Perestrojka-Ära entspricht, in der einerseits die Selbstbestimmung der Völker gefordert wird, andererseits Kriminalität in allen Lebensbereichen auf dem Vormarsch ist. Aleksandr Sokurows The Days of Eclipse (1988) war der Versuch, diese unerklärbare Atmosphäre für die Konkretisierung der Innenansichten des russischen Autors zu verwenden. Demgegenüber versuchen die Autoren von Who Are You?, bedingt vermutlich auch durch die ihnen zur Verfügung stehenden bescheidenen finanziellen Mittel, gar nicht erst, die Situation, in der sie leben, realistisch darzustellen, sondern deren Absurdität ins Groteske auszuweiten.

Fajsijew, Spross einer berühmten Schauspielerfamilie, schuf diesen gewichtigen Film im Alter von nur 29 Jahren. Er ist nicht nur ein guter Kenner des Theaters, sondern offenbar auch des westlichen Kinos: Einmal pfeift Timur das Titelthema von Once Upon a Time in America, später erzählt Cholim die Geschichte eines Chuck-Norris-Films. Fajsijews Blick ist aber unverkennbar auf die Situation seiner Heimat Usbekistan gerichtet, und sein Stil orientiert sich nicht am westlichen Kino. In den improvisiert wirkenden Dialogen verstecken sich wichtige Aussagen. Die Verwendung verschiedener Sprachen - Russisch, Usbekisch und Tadschikisch - spiegelt nicht nur die Wirklichkeit, sondern auch die Gedanken des Regisseurs, eines Weltbürgers, dessen nationale Wurzeln an Bedeutung verlieren. (Shusei Nishi, 1994)

DSCHACHANGIR FAJSIJEW
Geboren 1961 in Taschkent, Usbekistan. Studiert zunächst Schauspiel am Moskauer WGIK. Spielt eine Hauptrolle in Ali Chamrajews Man Follows the Birds (1975) und in zahlreichen anderen usbekischen Filmen. Später Regiestudium bei Jurij Oserow und Iraklij Kwirikadse. Abschluss 1989 mit dem kontroversiellen Kurzfilm Dog Soup. Weitere Filme: Cammi (1992), Old Songs on the Main (TV, 1997).

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?4


(Mit freundlicher Genehmigung der VIENNALE)
location / organization
Österreichisches Filmmuseum
Augustinerstrasse 1
1010 Wien


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