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V'01: Tschaban, Taschnalik, Wysokij bereg, Serdolik


25.10.2001, 19:00

Tschaban
The Sheperd
Regie: Bolotbek Schamschijew
UdSSR 1966 / 20 Minuten / 35mm/Schwarzweiß / OF
Aus dem Herzen der Welt

Auf der Suche nach der Begegnung mit ihrem Publikum stellten sich die jungen und ambitionierten Regisseure Zentralasiens in den 60er Jahren die Aufgabe, gegen einen Geschmack und gegen ein Wertesystem anzukämpfen, die nicht die ihren waren, während sie andererseits versuchten, sich die «Lektionen einer populären Ästhetik» anzueignen, wie sie von der Staatsmacht unmissverständlich gefordert wurden.

Zuerst versuchten sie, die fundamentalen Themen der poetischen Tradition zu illustrieren, die tief im kollektiven Gedächtnis dieser Kulturen verwurzelt ist: die Unsicherheit des menschlichen Daseins und den Kampf des Menschen gegen die Elemente (z.B. den der Hirten, die sich in der zwar grandiosen, aber überaus feindseligen Bergwelt Kirgisistans ständig auf des Messers Schneide befinden. Damit und mit nichts anderem beschäftigt sich Bolotbek Schamschijews beeindruckender Kurzfilm The Shepherd, den er ein Jahr nach Manastschi drehte, und der Kino in seiner reinsten und ureigensten Form darstellt.

(Stephanie Andrée)

BOLOTBEK SCHAMSCHIJEW
Geboren 1941 in Frunse (heute: Bischkek). Zunächst Tonassistent. 1965 schließt er sein Studium am WGIK ab. Regisseur beim Kirgisfilm Studio, dreht Dokumentarfilme, später auch Spielfilme. Wie viele andere kirgisische Filmemacher engagiert sich auch Schamschijew in der Politik und ist heute Botschafter in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Filme (Auswahl): The Shepherd (1966, siehe S. 108), The Shot at Karash Pass (1968), The Red Poppies of Issyk-Kul (1972), Echo of Love (1972), The White Steamboat (1975), Early Cranes (1980), The Wolf Pit (1983), Snipers (1986), The Ascent to Fujiyama (1988).

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?45


Taschnalik
Thirst
Regie: Tahir Junus
Usbekistan 1999 / 10 Minuten / 35mm/Farbe / kein Dialog
Aus dem Herzen der Welt

In Tahir Junus' Thirst begleiten wir einen usbekischen Jungen auf seiner Reise zum Aralsee. In Form von kurzen, klug ausgewählten Archivzitaten begegnen ihm nacheinander Lenin, Stalin, Chruschtschow und schließlich auch Herr und Frau Gorbatschow. (Noémie Mas)

Tahir Junus' brillanter, ungewöhnlich expliziter Kurzfilm ist ein weiterer Beitrag zu einem brisanten Thema, das vor allem Kasachstan und Usbekistan betrifft, aber eigentlich die ganze Welt angeht: Der Regisseur präsentiert eine radikale Kritik an dem ökologischen Desaster, das die verheerende und kurzsichtige Wirtschafts- und Umweltpolitik der Sowjetunion in den vergangenen Jahrzehnten am Aralsee angerichtet hat. Hinter der poetischen Grundstimmung des Films verbirgt sich ein bitter Pessimismus, der angesichts der aktuellen Situation durchaus angebracht scheint. (Marco Picardi)

TAHIR JUNUS
Geboren 1954 in Taschkent. Studium des Journalismus an der Universität von Taschkent. Dichter,Dramaturg, Drehbuchautor. Taschnalik ist sein Regiedebüt, danach entstehen zwei weitere Dokumentarfilme:E. Bochidov(2000) und Eternal Melody(2001)

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?43


Wysokij bereg
The High Shore
Regie: Asankodscho Ajtykejew
Kirgisistan 1991 / 20 Minuten / 35mm/Farbe / kein Dialog
Aus dem Herzen der Welt

Ein Film über den Alltag kirgisischer Fischer am Ufer des Issyk-Kul, was so viel wie «Warmer See» heißt. Tatsächlich friert der See im Winter niemals zu. Das Ehepaar Saalu and Sypat Kalykow führt ein Leben in Abgeschiedenheit, in Harmonie mit der Natur und weit entfernt von der Hektik der Stadt. Die Dinge, die sie für den täglichen Bedarf brauchen, stellen sie in der Tradition der kirgisischen Handwerkskunst her.

In seinen Kindheitserinnerungen erzählt der kirgisische Schriftsteller Tschingis Ajtmatow von Hunger, Entbehrungen, Kälte und Leid der Mutter. Die kirgisische Gegenwart ist, je weiter man sich von der Hauptstadt entfernt, je näher Steppe und Jurten, schwindelerregende Pässe, Gebirgsseen und die Gebetsrufe des Muezzin rücken, der kirgisischen Vergangenheit so ähnlich, als habe die Welt in ihren Umdrehungen Kirgisistan vergessen. Mit all seiner Schönheit vergessen. (Andrea Strunk)

ASANKODSCHO AJTYKEJEW
Geboren 1950 in Tschon-Sarjoj in der Region Issyk-Kul. Filmstudium am Leningrader Institut für Theater, Musik und Kino. Danach Regisseur beim Studio Kirgistelefilm, wo er mehr als sechzig Dokumentarfilme dreht.

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?46


Serdolik
Sard
Regie: Sapar Mollanjasow
UdSSR 1987 / 10 Minuten / 35mm/Farbe / kein Dialog
Aus dem Herzen der Welt

Ein ethnografischer Lehrfilm um einen Gegenstand aus Gold. «Serdolik» (Karneol) ist ein traditionelles Spiel der Turkmenen: Eine Gruppe versteckt einen Ring, einen Glücksbringer, bei einem ihrer Mitspieler; eine zweite Gruppe muss ihn wiederfinden, und zwar einzig aufgrund der Beobachtung der Reaktionen der anderen. Ein Spiel der Blicke also: zwischen jenen, die beobachten, und jenen, die beobachtet werden, Ausweichmanöver, Konfrontationen. Mit seinen langen Momenten der Observation, denen der Kurzfilm aufgrund seiner zeitlichen Eingeschränktheit nicht gerecht werden kann, wird das Spiel heute wohl nur mehr von der älteren Generation gespielt. Es gibt knappe Einstellungen auf Ausschnitte der Gesichter von denen, die nicht am Spiel teilnehmen, auch von Jugendlichen, die Traditionen verfolgen, die sie selbst nicht länger pflegen. (Cyrille Benhamou)

SAPAR MOLLANJASOW
Geboren 1948. 1976 schließt er das Filmstudium am Goskino-Institut in Moskau ab. Arbeitet danch für das Turkmenfilm Studio, dreht zahlreiche Dokumentarfilme, darunter Usta-Kuju (1976), Shifting Sand Dunes (1984), The Earth Cannot Wait (1988), Save the Desert (1990), We Have Built Ourselves a New World (1991), Session (1994).

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?41


(Mit freundlicher Genehmigung der VIENNALE)
location / organization
Österreichisches Filmmuseum
Augustinerstrasse 1
1010 Wien


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