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V'01: Raslutschniza


24.10.2001, 17:30

A Woman Between Two Brothers
Regie: Amir Karakulow
Kasachstan 1991 / 81 Minuten / 35mm/Farbe / OmeU
Aus dem Herzen der Welt

Raslutschniza erinnert an eine türkische Legende: Vor langer Zeit fielen Feinde in das Dorf ein, Nomaden aus einem benachbarten Stamm. Es war ein ungleicher Kampf, und wer konnte, rettete sich durch Flucht. Auf einem Pferd saß der ältere Bruder mit seiner Frau, auf dem anderen der jüngere. Plötzlich traf den jüngeren Bruder ein Pfeil, und er fiel zu Boden. Da hielt der ältere Bruder sein Pferd an und sagte zu seiner Frau: «Steig vom Pferd, eine Frau kann ich wieder finden, einen Bruder nie mehr.» Zwar liegt diese Legende dem Film mit Sicherheit nicht zugrunde, aber die gedankliche Übereinstimmung ist erstaunlich.

In Almaty leben zwei Brüder - Adil und Rustem. Der ältere bringt eine Frau ins Haus, eher ein Mädchen, ein junges verliebtes Wesen, fast lautlos, aber leidenschaftlich. Dalmira ist weder Gast noch Hausfrau, eher eine Art dritte Person. Mit Sarkasmus bemerken Adils Freunde: «Wie teilt ihr sie denn?» Aber in Karakulows Film geht es nicht um eine klassische Dreiecksbeziehung, in der die Frau zwischen den beiden Männern wählen würde.
Dalmira schwankt vielmehr zwischen den beiden Brüdern, interessiert sich sowohl für den einen als auch für den anderen. Den Regisseur interessiert weniger die melodramatische Situation als vielmehr die Geschichte der Beziehung zwischen Mann und Frau. Er untersucht die Beziehung der beiden Brüder, die offensichtlich seit langer Zeit ohne Eltern leben und einander Vater und Mutter ersetzen. Mit Dalmiras Auftauchen im Haus zerbricht ihre Beziehung; so übernachtet entweder Adil im Fotostudio eines Freundes oder Rustem fährt irgendwohin. Am Ende des Films spazieren alle drei im Regen und versuchen einander zur Rückkehr nach Hause zu überreden. Die letzte Einstellung jedoch zeigt die beiden Brüder im Fensterrahmen, und im Zimmer liegt die leblose Dalmira.
Bei den Turkvölkern wie überhaupt bei allen Nomadenvölkern zählen verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Eltern und Kindern und zwischen Geschwistern weit mehr als eheliche Verbindungen. Wäre Raslutschniza der Film eines europäischen Regisseurs, so läge der Schwerpunkt wohl auf dem Mord an Dalmira. Die Grundlage des vorliegenden Sujets wäre das Verbrechen. In Amir Karakulows Film hingegen ist das begangene Verbrechen nur das Resultat, und der Film ist eine schonungslose Analyse der Beziehung zwischen Adil und Rustem. (Gulnara Abikejewa)

AMIR KARAKULOW
Geboren 1966 in Almaty. Beginnt ein Publizistikstudium an der staatlichen Universität Kasachstans. 1984 Aufnahme ans Moskauer WGIK; Abbruch des Studiums im dritten Jahr. Danach Regiestudium an der Kunst- und Theaterschule in Almaty. 1989 entsteht sein Kurzfilm Leaves. Mit seinem Spielfilmdebüt A Woman between Two Brothers (1991, siehe S. 94) gewinnt er den FIPRESCI-Preis beim Filmfestival in Moskau. 1993 dreht Karakulow The Doves' Bell Ringer (siehe S. 77). Für Last Holiday wird er 1997 in Rotterdam mit einem der drei Tiger Awards ausgezeichnet.

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?5


(Mit freundlicher Genehmigung der VIENNALE)
location / organization
Österreichisches Filmmuseum
Augustinerstrasse 1
1010 Wien


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