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V'01: der wackelatlas - sammeln und jagen mit H.C. Artmann, P.M.


22.10.2001, 20:30

der wackelatlas - sammeln und jagen mit H.C. Artmann
Regie: Emily Artmann, Katharina Copony
Österreich 2001 / 60 Minuten / Digital Beta/1:1,77 (16:9)/Farbe / OF
Dokumentarfilme

Wer den Schriftsteller nicht beim Wort nimmt, wird ihm nicht nahekommen. der wackelatlas, ein letztes Porträt des großen H. C. Artmann, zeugt von diesem Wissen: Das Sprachliche prägt alles hier, vom Einstieg bis zum Epilog, es gibt der Erzählung ihren Puls und ihre Linien. Artmann in seiner Wohnung in Wien, im Herbst 2000 - heiser schon, ein wenig zitternd, aber bei intaktem Witz und in guter Gesprächslaune: Das Blau seiner Augen strahlt, und er erzählt von der Erinnerung, vom Geruch und der Musik. Die jähen Bewegungen, die dieser Film wagt, sind allesamt gedanklich, sprachlich. Die Ruhe seines Blicks kann sich der Film daher leisten. Die Sprache hat ihre eigene Gewalt: Er brauche, sagt Artmann, das Krachen der Worte, das «Peitschengeknall» beim Schreiben. Eine Serie seiner Gedichte, als Inserts platziert, unterbricht und bereichert die Gespräche. Die Kunst selbst, von der die Rede ist, wird da dem Kino entgegen und hinzu gesetzt, tonlos, als Bild, einfach so.

Der Artmann-Film ist, obwohl Tochter Emily und Nichte Katharina ihn inszeniert haben, nur zum Teil ein Familienbild und alles andere als ein home movie. Die Intimität der Situation ist spürbar, die Annäherung liebevoll - aber es geht nicht «um den Menschen hinter der Kunst», sondern entschieden um die Kunst und wie sich der Mensch in ihr bewegt. der wackelatlas ist eine überaus kontrollierte Arbeit, sparsam in ihren Mitteln, konzentriert auf ihr Zentrum. «Ich möcht' ja kein Abbild des Lebens geben», stellt Artmann klar, und: In seinen Gedichten soll «keine Moral dazwischen» sein. Der Film vollzieht das nach, begreift sich selbst als künstlich und hält sich mit dem Pathos der Moral gar nicht erst auf.
Dabei entsteht das Bild einer facettenreichen, in jedem Sinn fantastischen Persönlichkeit, die ihre Geschichten und Pointen im Vorübergehen entwickelt, und die sich, wo es geht, in die Ferne assoziiert. Das Paradies, sagt Artmann noch, stelle er sich nicht vor, da lasse er sich «überraschen». Der Film endet dennoch nicht in der Ahnung des nahenden Todes, sondern heiter, entspannt, im Leben. (Stefan Grissemann)

EMILY ARTMANN
Geboren 1975 in Salzburg. Studiert Film und Videoschnitt an der Wiener Filmakademie. Seit 1995 eigene Kurzfilme und Fotografien.

KATHARINA COPONY
Geboren 1972 in Graz. Studierte visuelle Mediengestaltung in Wien und an der Hochschule der Künste, Berlin. Arbeitet in den Bereichen Fotografie und Video. Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland. der wackelatlas ist ihr erster Film.

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?214


P.M.
Regie: Orlando Jiménez Léal, Sabá Cabrera
Kuba 1961 / 14 Minuten / Digital Beta/Schwarzweiß / OF
Kurzfilme

Gedreht von zwei jungen Filmemachern im Kuba des Jahres 1961, war P.M. ein poetischer Cinema-Verité-Kurzfilm über das Nachtleben und die populären Musiker Havannas. P.M. wandte sich gegen den starren Heroismus des revolutionären Kinos und wurde prompt verboten. Das Verbot verursachte in den künstlerischen und politischen Kreisen Kubas eine profunde Krise. Die darauf folgende Deabtte über die Freiheit und den Respekt vor der Eigenständigkeit der Kunst wurde von Castro selbst zum Verstummen gebracht. In einem öffentlichen Meeting zum Thema P.M. diktierte er zum ersten Mal sein Verständnis von Kulturpolitik: «Innerhalb der Revolution alles, außerhalb der Revolution nichts.» Im Jahr 1961 erwies sich unsere Hommage an das Leben und die Musik, die Wenders' Buena Vista Social Club vorwegnahm, als inkompatibel mit dieser Kulturpolitik, die bis heute vorherrscht. (Orlando Jiménez Leal, 2001)

ORLANDO JIMéNEZ LéAL, SABá CABRERA
Die beiden drehen P.M. als junge Männer. Nach dem Aufführungsverbot geht Leal in die USA, wo er mehrere Dokumentarfilme dreht, darunter El Súper (1979), Improper Conduct (1984), L'altra Cuba (1984) und 8-A (1993). Sabá Cabrera hingegen zieht sich aus dem Filmgeschehen zurück und wird Maler.

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?143


(Mit freundlicher Genehmigung der VIENNALE)
location / organization
Stadtkino
Schwarzenbergplatz 7
1030 Wien


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