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V'01: Nestler - Programm 1


20.10.2001, 13:00

Mülheim/Ruhr
Regie: Peter Nestler
BRD 1964 / 14 Minuten / 16 mm/1:1,33/Schwarzweiß / kein Dialog
Tribute to Peter Nestler

Der Film ist heute schon fast ein Dokument, weil viel von dem, was er zeigt, sich verändert hat, schleichend zerstört wurde, nicht mehr da ist. Siedlungen wurden verkauft und abgerissen, und Leute mussten wegziehen, weil sie keine Arbeit mehr hatten. Die ersten Zechen wurden im Ruhrgebiet 1958/59 geschlossen, und 1964, als dieser Film entstand, arbeiteten bereits viele Kumpel in der Autoindustrie am Fließband. In den Innenstädten wurden neue Bürogebäude und Mietshäuser errichtet. Der Film zeigt am Anfang Bilder davon, schnell hintereinander geschnitten, hält sich aber nicht weiter daran auf.

Man sieht dem Film an, wie er entstanden ist, wie Nestler und Schnell durch Mülheim gegangen sind. Der Film ist, was sie in der Stadt gesehen haben. Die Zechen, Kohlenhalden, Kühltürme, Arbeitersiedlungen, die Kneipen und die Menschen. Hier ist der Film ganz ruhig, man spürt, dass alles zusammengehört und eine Poesie hat. Aber der Film zeigt auch die Gegensätze, wo und wie die Menschen leben, die hier arbeiten, und wo und wie die Menschen leben, für die sie arbeiten. (Elke Peters, 1979)

PETER NESTLER


http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?155


Aufsätze
Regie: Peter Nestler
BRD 1963 / 11 Minuten / 35 mm/1:1,33/Schwarzweiß / OF/eK
Tribute to Peter Nestler

Aufsätze ist ein fröhlicher Film. Am Anfang: Kinder auf dem Weg zur Schule, man hört ein Mädchen von den Bäumen im Herbst erzählen. Zum Schluss: der Nachhauseweg und die Erzählung von einer Keilerei. Die Kinder tragen vor. Sie haben vorher aufgeschrieben, was sie erzählen. Jeder Vortrag ist anders. Jedes Kind müht sich auf seine Weise, die Stimme auf der Höhe zu halten. Jedes Kind hat ein anderes Pathos. Der schweizerdeutsche Dialekt mit seiner schwingenden Satzmelodie macht einen Sprechgesang daraus. Die Anstrengung, die die Sprache und die Ausdrucksweise der Kinder in Aufsatz und Vortrag auf sich nehmen. Die hochsprachlichen und aufsatzhaften Wendungen, die die Kinder mitverwenden.

Sicher ist Nestlers Blick bestimmt von einer Idee des Reinen, Unschuldigen, Naturverbundenen - und seine ungeteilte Aufmerksamkeit steht dafür ein. Das Kind, das von der Pause und dem Milchverteilen vorliest, strengt sich besonders an, atmet besonders heftig, und dann reicht doch mehrmals für das letzte Wort im Satz die Luft nicht mehr. (Rainer Gansera, 1979)

PETER NESTLER


http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?163


Am Siel
Regie: Peter Nestler
BRD 1962 / 13 Minuten / 35 mm/1:1,33/Schwarzweiß / OF/eK
Tribute to Peter Nestler

Ein Film über ein Dorf am Meer, zu dessen Bildern ein Siel, das doch gar nicht sprechen kann, einen Text spricht. «Ich bin ein altes Siel, an dessen Ende ein Dorf liegt. Ich weiß nicht, ob das Dorf gern gefilmt worden ist, denn wer wie ich tot zwischen dem Schlick liegt, hat mit scharfen Augen nicht viel im Sinn. Zwischen Holzpfählen und verschlungenen Weidengerten wird meine Fahrtrinne freigehalten. Ein kleines Flüsschen speist sie. Meine Geschichte ist von Wasser und Schlamm zermahlen, aus ihr ist das rechts und links gewonnene Land gebaut, und die Wellen der Fischerboote sind in diesem Land verebbt.»

Der erste von Nestlers Filmen. Was sie von hier an gegensätzlich machen wird, ist sein Bewusstsein vom Konkreten. In Mülheim/Ruhr mochten viele Bürger ihre Stadt nicht wieder erkennen, einer dachte, der Film sei woanders aufgenommen. Das ist etwas Grundsätzliches, das Konkrete ist uns so fremd, der Zuschauer ist nicht mehr Subjekt der Bilder, niemand ist es. Besitz ergreifen können wir nur als Fantasie, die aber ist den Dingen äußerlich. Der Kommentar mit seinem unmöglichen Ich versucht es einmal noch, doch das Siel, im Bild, ist nur ein Ding unter anderen. (Hartmut Bitomsky, 1979)

PETER NESTLER


http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?167


Ödenwaldstetten
Regie: Peter Nestler
BRD 1964 / 36 Minuten / 16 mm/1:1,33/Schwarzweiß / OF/eK
Tribute to Peter Nestler

Ödenwaldstetten, ein Dorf im Schwäbischen. Die Landwirtschaft ist noch bestimmend, die Kinder kommen im Sommer zu wenig in die Schule, weil sie auf dem Feld gebraucht werden. 1964: Bald wird sich etwas ändern.

Ich war überrascht, dass so viele schon Pendler sind, weit wegfahren, um zu arbeiten und Geld zu verdienen. Im Ort gibt es schon Hühnersilos und Melkanlagen. In der Brauerei - seit Generationen im Familienbesitz - ist eine Flaschenabfüllanlage installiert. Die geht in einem Tempo, das mit der Beweglichkeit des Menschen nichts zu tun hat.
1964 ist lang genug her, um zu überprüfen, was dieser Film als Dokument wert ist. Es kommt da ein Text eines Dorfschullehrers vor, der sagt Wörter wie «Bildungsreserven ausschöpfen». Die Neuformierung der BRD kündigt sich da an. Der Lehrer spricht davon, dass früher eine Schule natürlich zur Hauptstraße hin gebaut wurde, heute ist da so viel Verkehrslärm, dass im Sommer die Fenster zu bleiben müssen. (Harun Farocki, 1979)

PETER NESTLER


http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?157


(Mit freundlicher Genehmigung der VIENNALE)
location / organization
Stadtkino
Schwarzenbergplatz 7
1030 Wien


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