dates & events


 | täglich alles
 | das ganze monat
 | a.c.t.i.o.n. - dates per mail

 | termine
 | eintragen  

user services


 | messages  | preferences

 | logout  | anmelden  | passwort vergessen?

free4u


 | anmeldung für eine eigene seite bei action.at

search


 | suche auf action.at

sitemap

_>


about


 | konzept  | statuten  | people

 

dates & eventes



V'01: Sobibor, 14 octobre 1943, 16 heures


24.10.2001, 21:00

Regie: Claude Lanzmann
Frankreich 2001 / 95 Minuten / 35 mm/1:1,66
Dokumentarfilme

Sobibor, 14. octobre 1943, 16 heures beruht auf einem 1979 in Jerusalem während der Dreharbeiten zu Shoah gefilmten Interview mit dem aus Polen stammenden Juden Yehuda Lerner. In der Endfassung des Films wurde dieses Gespräch nicht mehr verwendet. Bei einem Aufstand im Konzentrationslager Sobibor, an dem Yehuda Lerner als Sechzehnjähriger teilnahm, spaltete er mit einer Axt den Schädel eines deutschen Offiziers. Das Gespräch mit Lerner kreist um diesen «mythischen Moment» (Lanzmann), der gleichzeitig den einzigen erfolgreichen Aufstand einleitete, der je in einem Konzentrationslager stattfand. Claude Lanzmann verbindet das damals geführte Interview mit heutigen Aufnahmen der Orte und Landschaften, die Lerner vor und während der Deportation durchquerte.

Wie Yehuda Lerner innerhalb einer Stunde, immer wieder durch eine Dolmetscherin unterbrochen, an zehn Minuten Angst, Gewalt, Befreiung, Erschöpfung erinnert, wäre für sich schon aufregend genug. Der sparsame, kontrapunktische Einsatz von heutigen Bildern aus Sobibor eröffnet diesem Monolog aber einen Zeit-Raum, in dem über die Täter-Opfer-Dialektik hinaus nachgedacht werden kann. Lerner erzählt von seinem Triumphgefühl, nachdem er einem Deutschen den Schädel spaltete. Nicht weniger bestialisch, so Lanzmann, sei aber die Phrase, Millionen von Menschen wären wie Opferlämmer in die Gaskammern marschiert. Laut schnattern Gänse auf einem Rasen in Sobibor, wenn Lerner erzählt, dass die Nazis mithilfe dieser Vögel oft die Verzweiflungsrufe der Opfer übertönten. Am Ende addiert Lanzmann dann 250.000 in Sobibor vernichtete Leben entlang einer Statistik. Die Monotonie, die einem solche Zahlenreihen aufzwingen - sie darf nie in Gleichgültigkeit übergehen. (Claus Philipp)

CLAUDE LANZMANN
Geboren 1925 in Paris. Engagiert sich während des Zweiten Weltkriegs in der Résistance, später gegen die französischen Kolonialkriege in Indochina und Algerien. In den 50er Jahren gehört der Schriftsteller und Journalist zum engsten Freundeskreis um Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir. Zunächst Mitarbeiter, später Herausgeber der Monatszeitschrift «Les temps modernes». Seit 1973 dreht er auch Filme. Shoah (1985), seine neunstündige Dokumentation zum Holocaust, wird zu einem der Meilensteine des Dokumentarfilms und mit zahlreichen Preisen bedacht. Weitere Filme: Israel, Why (1973), Tsahal (1994), A Visitor from the Living (1997).

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?220


(Mit freundlicher Genehmigung der VIENNALE)
location / organization
Künstlerhaus Kino
Akademiestraße 13
1010 Wien


termin versenden
diesen termin versenden

more events
weitere termine am 24.10.

 
 
artists communication theory information organizations network
==== ©reated '98-'01 by a.c.t.i.o.n. ====