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V'01: La stanza del figlio


19.10.2001, 19:30

Das Zimmer meines Sohnes
Regie: Nanni Moretti
Italien/Frankreich 2001 / 99 Minuten / 35 mm/1:1,66/Farbe / OmdU
Spielfilme

Eine Familie, die durch den jähen Tod des Sohnes aus der Bahn geworfen wird. Man sieht das Glück zu viert, den Einbruch des Todes, die grenzenlose Trauer, die maßlose Leere, den Verlust des Zusammenhalts und am Ende die Hoffnung: Das Leben geht weiter. Obwohl nichts an diesem Schicksal oder seiner Verarbeitung besonders ungewöhnlich ist, besticht Nanni Moretti doch durch die beharrliche Ruhe seines Blicks. Nichts wird dramatisiert - weil der Verlust selbst dramatisch genug ist.

Mag schon sein, dass Moretti in seinem Familiendrama über den Tod eines Sohnes nie von den ausgetretenen Pfaden abweicht, sich Szene um Szene an den bekannten Stationen der Trauerarbeit entlanghangelt - und doch kann sich den Emotionen kaum jemand entziehen, weil sie gerade in ihrer Geläufigkeit und Austauschbarkeit den Verlust so trostlos erscheinen lassen. Dass der Tauchunfall, bei dem der Sohn ums Leben kommt, von Moretti ausgespart bleibt, trägt noch zu jenem Gefühl der Leere bei, in das die Familie hinterher umso haltloser zu stürzen scheint. Es gibt nicht einmal den Trost der Anwesenheit, der Vergegenwärtigung, den das Kino sonst so gerne gewährt - dass man nicht dabei war, umgibt das Sterben mit einer undurchdringlichen Einsamkeit, die wie ein Vorwurf an die Überlebenden wirkt.
Vor dem Tod versagt alle Vorstellungskraft - darin liegt sein wahrer Schrecken. Und gerade im Kino liegt die überzeugendste Entscheidung darin, ihn auszusparen und keine Bilder dafür finden zu wollen - es sei denn jene Großaufnahme, wie sich die Schrauben mit enervierendem Geräusch in den Sarg drehen - eine nach der anderen, unbarmherzig, unwiderruflich, unvergesslich. Und wenn man dann jenes Bild dagegen schneidet, wo der Vater im Auto laut bei einem Schlager mitsingt und die Familie nach und nach mit einstimmt, dann liegt die traurige Schönheit des Films genau in der herzzerreißenden Alltäglichkeit, mit der diese Szenen gezeigt werden. (Michael Althen)

NANNI MORETTI
Geboren 1953 in Brunico. Regisseur, Autor, Produzent, Schauspieler. 1976 dreht er seinen eigenfinanzierten Erstlingsfilm Io sono un autarchico, der ein großer Erfolg wird, und etabliert sich als einer der kritischsten und scharfsinnigsten Regisseure der italienischen Linken. 1986 gründet er mit Angelo Barbagallo die Produktionsfirma
Sacher Film. 1994 widmet ihm die VIENNALE einen Tribute. La stanza del figlio wird 2001 in Cannes mit der Goldenen Palme und mit dem Preis der Internationalen Filmkritik ausgezeichnet. Weitere Filme als Regisseur (Auswahl): Ecce Bombo (1978), Sogni d'oro (1981), La messa è finita (1985), Caro diario (1993), Aprile (1998).

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?59


(Mit freundlicher Genehmigung der VIENNALE)
location / organization
Gartenbau Kino
Parkring 12
1010 Wien


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