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V'01: Memento


28.10.2001, 23:00

Regie: Christopher Nolan
USA 2000 / 116 Minuten / 35 mm/cinemascope/Farbe / OF
Spielfilme

Zwischen den periodischen Einfrierungen des Bildes im Vorspann sehen wir, wie eine Hand ein Polaroid-Foto schüttelt und die darauf abgebildete Blutlache sich in der fortschreitenden Zeit mehr und mehr zurückentwickelt: in einer Umkehrung der Zeitachse, auf welcher Instant-Bilder, eben der Kamera entnommen, vor unseren Augen entstehen. Der Mord in einem schäbigen Motelzimmer wird filmisch rückgängig gemacht. Und aus lauter Rückläufen in einer Geschichte, die vom Ende zum Anfang erzählt wird, besteht auch die Handlung von Memento: das subjektive Psychogramm eines mental beeinträchtigten Mannes auf der Suche nach dem Mörder seiner Frau.

Der Protagonist, Leonard Shelby, ein zeitgenössischer Film-noir-Antiheld, hat - durch einen vorerst noch nicht definierten Zwischenfall - sein Kurzzeitgedächtnis verloren. Er vergisst schon am Ende einer Unterhaltung, wie sie angefangen hat, weiß nie, ob er jemandem schon begegnet ist oder nicht. Seine Wirklichkeit lässt sich nur situativ festhalten, sie rinnt ihm, ebenso wie seine Identität, flüchtig wie Sand durch die Finger. Jede Stunde ist ein Neuanfang. Dies nötigt ihm eine Reihe von geradezu zwanghaften, rituellen Abläufen ab: Die sichtbare Welt versucht er auf Polaroid-Fotos festzuhalten, alles muss er sich aufschreiben, auf Notizzettel und -karten, vorzugsweise aber in elaborierten Tätowierungen auf den eigenen Körper.
Doch wie verlässlich sind Leonards Erinnerungsbilder? Nicht nur sind die Rückblenden an die Zeit vor seinem Unfall wie die Risse im psychotischen Denken eingeführt, sie sind auch trügerisch: Memento gewährt uns nicht den Komfort einer objektiv verlässlichen Welt, die Kamera kann sehr wohl lügen. In einem brillanten Schluss, der, anders als im konventionellen Krimi, die offenen Fragen nur scheinbar löst, in Wirklichkeit aber neue formuliert und uns in neue Ungewissheiten fallen lässt, findet der Film den Weg zurück zum Anfang. Und zeigt doch, dass diese Geschichte potenziell endlos ist, in Variationen immer weiter gehen könnte, mit immer anderen Interpretationen, so offen und unübersichtlich wie die Postmoderne. (Henry Taylor)

CHRISTOPHER NOLAN
Geboren 1970 in London. Nach einem Englisch-Studium am University College in London dreht er Firmenvideos und Kurzfilme. Mit seinem Spielfilmdebüt Following (1998, VIENNALE 99) erregt er international großes Aufsehen. Für Memento wird er mehrfach ausgezeichnet. Derzeit arbeitet er an seinen neuem Film Insomnia.

http://www.viennale.at/de/programm/film.shtml?71


(Mit freundlicher Genehmigung der VIENNALE)
location / organization
Gartenbau Kino
Parkring 12
1010 Wien


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