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Sie haben die Wahl


13.09.2009, 15:00 - 13.09.2009, 18:00

Wo das politische Nichtangebot die Agonie der Demokratie immer weiter befördert, wird die sogenannte Wahlfreiheit zum Zwang. Oder nennen Sie das eine fixe Idee? Und wenn im Grunde die Unterwerfung eine zurecht Befreiung genannte Tatsache genannt würde, wäre das - schon eine Zwangsvorstellung? Das Theaterkollektiv Fritzpunkt jedenfalls lädt, nach seinem letztjährigen Gastspiel im steirischen herbst und der 'Partitur zur Krise' im Juni dieses Jahres, am 13. September 2009 zu einer musiktheatralischen Zwangsvorstellung mit dem Titel 'Sie haben die Wahl'.

Fritzpunkt, das seit 2002 laufende Projekt des Stadt Theater Wien zur theatralen Erforschung des Werks der österreichischen Autorin Marianne Fritz, installiert im erstmalig bespielten Löwenhof von Schloss Neugebäude in Wien-Simmering eine Text- und Klanginstallation, die die verschiedenen Außen- und Innenräume des Geländes (unter anderem ein über 700 m2 großes ehemaliges Ballspielhaus) mit Texten aus dem Roman 'Naturgemäß I' von Marianne Fritz beschallt.

In Zusammenarbeit mit Wolfgang Musil vom Institut für Komposition und Elektroakustik der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien wurde ein ortsspezifisches, ineinandergreifendes Beschallungs- und Bespielungskonzept entwickelt. Die von den drei Schauspielerinnen und Schauspielern Anne Mertin, Fred Büchel und Susanne Hahnl live betriebene Kommentarebene bedient sich eines bis dato unveröffentlichten, neunzig Seiten starken Essays aus dem Nachlass von Marianne Fritz mit dem Titel 'Heißt du etwa Rumpelstilzchen?' In diesem Text handelt die Autorin die der "Ersten” und "Zweiten Natur” des Menschen geschuldete Maxime Vorteile an sich ziehen, Nachteile delegieren als Fluch und Segen der Menschheit ab und greift das Prinzip des "Normalen” frontal an:

'...wenn das Begehren normal zu sein, normal zu wirken, seine hinterhältigen Theateraufführungen zu entwerfen vermag, durch Verwurf Nichtnormaler; niemand hat in diesem Jahrhundert derartig viel zur Leichenbergproduktion beizusteuern vermocht als der Typus des Normalen, der sich durch Rückschau selber nicht mehr zu begreifen vermag, verführt vom Wahnsinn? Nein. Verführt vom Normalen, das sich mit großer innerer Beteiligung im Normalen aufzuheben vermag; nichts stiftet mehr Schaden, als dieses absurde Begehren, normal zu sein. ... Normalen das Degoutante bis Brisante an ihrer Normalität zumuten mögen, das ist eine Zumutung, die sie keineswegs in sich aufheben können, folglich sind solche Versuche dahingehend zu wenden, den Ehrgeiz, normal zu sein, nicht zu begehren, Ehrgeizverlagerung könnte nicht schaden...”

Das Publikum der begehbaren akustischen Landschaft 'Sie haben die Wahl' bestimmt mit seinem Raumverhalten, welche Teile der performativen Installation es mitbekommt, welche nicht und beeinflußt das Verhalten der Schauspieler maßgeblich mit. Das unvermeidliche Verpassen von Spiel-, Raum- und Textkonstellationen als Möglichkeit der Gestaltung der je eigenen Aufführung zu begreifen, ist Teil dieser Zwangsvorstellung. Welche Zwänge im Löwenhof von Schloss Neugebäude sonst noch ausgeübt werden mögen: Lassen Sie sich überraschen. De facto haben sie naturgemäß keine Wahl: Es gibt für die Dauer von etwa zweieinhalb Stunden nur Fritz. Und einen absichtsvoll mit Darstellungsermattung ringenden Fritzpunkt. Viel Vergnügen mit der Vorstellung Ihrer Wahl!

Text: Marianne Fritz
Konzept, Raum, Darstellung: Fred Büchel, Susanne Hahnl, Anne Mertin, Markus Redl
Klanginstallation: Wolfgang Musil, Alexander Mairhofer, Caroline Profanter
Grafik: Richard Ferkl

Schloss Neugebäude - Löwenhof
Zugang von der Kaiserebersdorferstraße
1110 Wien
Öffentliche Anfahrt:
U3 bis Endstation Simmering und Bus 73A bis Station Hörtengasse

Limitierte Platzanzahl. Reservierung und Information:
+43 (0)699 11685616
buero@fritzpunkt.at
www.fritzpunkt.at

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  • Stadt Theater Wien

location / organization
Schloss Neugeb?ude - L?wenhof
1110 Wien
+43 (0)699 11685616


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