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ODYSSEUS fragment 1


09.02.2001, 20:00

ODYSSEUS fragment 1

von
Wolfgang Kindermann

Sage mir, Muse, die Taten des vielgewanderten Mannes,
Welcher so weit geirrt, nach der heiligen Troja Zerstörung,
Vieler Menschen Städte gesehn und Sitte gelernt hat,
Und auf dem Meere so viel' unnennbare Leiden erduldet,
Seine Seele zu retten und seiner Freunde Zurückkunft.
Aber die Freunde rettet' er nicht, wie eifrig er strebte. ...




Der Heerführer Odysseus kehrt allein, ohne einen einzigen Mann seiner Truppen, in die "Zivilisation" zurück. Zehn Jahre sind seit dem gewaltigen Krieg und der welterschütternden Vernichtung des mächtigen trojanischen Reichs vergangen.
Damals wie heute erregt das die sensationslüsterne Öffentlichkeit. Heute wird eine Pressekonferenz einberufen. Der letzte Kriegsheimkehrer, für die einen ein Held, für andere ein Kriegsverbrecher, gibt sein erstes Statement ab. Viele Gerüchte, Spekulationen und Geschichten haben ihn bereits berühmt gemacht.


Odysseus versucht die bohrenden Fragen der Neugierde zu beantworten.
Aber wie lässt sich das Unerhörte sagen, wollen wir umgekehrt die tatsächlichen Mechanismen, wirklich wissen? Nehmen wir nur Wahr was wir wahrhaben wollen, was in unser Weltbild passt? Hier krachen Welten aufeinander die formal miteinander kommunizieren, sich inhaltlich aber gar nicht begreifen können.
Die Sicherheit in der wir uns wähnen ist mit einem Mal zerbrochen. Der eisige Wind gleichgültiger Naturgesetze und menschlicher Grausamkeit weht durch den Pressesaal.


Die Inszenierung hält sich an geometrische stilisierte Bilder, die Figuren bewegen sich in der Installation ähnlich Schachfiguren. Sie sprechen einander an, reden - aber kommunizieren nicht mehr, es findet kein Dialog mehr statt. Jede der Figuren verharrt in der selbstinszenierten Isolation. Auch die grauenvollsten Schicksalserzählungen finden keinen Adressaten. Jeder Charakter bleibt im eigenen Szenario verhaftet ohne Möglichkeit das Schiksal des anderen überhaupt im Sinne des Wortes wahrzunehmen. Der Inhalt der Reden geht ins Leere, die Frage nach Mitleid hat sich aufgehoben.. "Die Apokalypse ist individuell."


Irgendwo, weit hinten Penelope, Erinnerungsbild und Zielvorstellung einer Heimat, Ikone einer Frau. Penelope ist aber eine lebende ... woanders.










Im Fragment 1 soll mit heutigen Mitteln eine alte Erzählform mit seiner vielschichtigen Informationsdichte wieder aufgegriffen werden und an einen Ort wo Raum und Zeit sich verwischen erstehen.



Besetzung:

ODYSSEUS Rainer Stelzig

PENELOPE Kazuko Kurosaki

ÜBERSETZERIN - FRAU Martina Spitzer

HOMER Otto Lechner

Fernsehsprecher Klaus Albrecht Schröder

weitere Rollen: 2 Journalistinnen, 1 Journalist



REGIE Thomas Jelen Jelinek

CHOREOGRAPHIE Kazuko Kurosaki

Text Wolfgang Kindermann

Eingearbeitete Textfragmente Homer, Haefs, Merkl

Dramaturgie Kindermann/ Jelinek

Musik Otto Lechner, u.A.


Bühne und Video Thomas Jelen Jelinek

Tontechnik Alexander Rathner


Eine Koproduktion von NOMAD-theatre und MESSING network © 2000

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dietheater K?NSTLERHAUS
A-1010 Wien; Karlsplatz 5 Vorverkaufskassa: TEL: 587 05 04 oder WUK Kassa


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