Elke Erb (Berlin) Lesung: Lyrik und Prosa
im Dogma, Lichtentalergasse 20, 1090 Wien
am 4. 11. 2000, 19.30 Uhr
Elke Erbs Stellung in der DDR-Künstler-Szene ist eine vermittelnde - sowohl zwischen den klassischen Traditionen der Lyrik (zusammen mit Adolf Endler), der sowjetischen Literatur der Zwischenkriegszeit (Übersetzungstätigkeit aus dem Russischen, z.B. Marina Zwetajewa) als auch der konkreten Poesie, dem Arbeiten mit Laut- und Sprachmaterial.
In ihre Arbeit bezieht sie naturwissenschaftliche Theorien und Konzeptionen, Lektüre-Erfahrungen (z.B. Ernst Weiß, Neruda, Werfel, etc.) als auch eine ganz naive, unmittelbare Herangehensweise an die Dinge ein, die sich bei ihr auch in einer 'arglosen Treuherzigkeit' zeigen können. (Gespräch mit Christa Wolf in dem 1978 im Aufbau Verlag erschienenen Band 'Der Faden der Geduld').
Eine wiederkehrende Methode ist das Gespräch - auch ihren eigenen Texten gegenüber (exemplarisch in 'Kastanienallee', 1987/88, wo sie ihren Gedichten Kommentartexte gegenüberstellt, die neue, ergänzende, abschweifende und sich wieder konzentrierende Texte bilden.)
Zusammen mit den jüngeren Künstlern des Berliner Prenzlauer Berges und mit anderen (u. a. mit Gert Neumann) bezog sie eine Haltung der kritischen Solidarität der DDR gegenüber, verschaffte sich aber als ganz eigenständige Autorin Freiräume - im Sprachlichen wie als Person. Ihre Integrität, die sich in ihrer vielfach reflektierenden Arbeit zeigt, und ihre Gesprächsfähigkeit waren auch nach der 'Wende' der Ausgangspunkt für weitere literarische Tätigkeit.
Verein Autoren und Leser, Mag. Helene Hofmann, in Zusammenarbeit mit Cafe Dogma.
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Cafe Dogma
Liechtentalergasse 20
1090 Wien
cafe-dogma@chello.at
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