Mittwoch, 10. Mai, 20 Uhr
KALEIDOSKOP: STIMMEN AUS MOSKAU
Achtung! Achtung! Hier ist der Moskauer Rundfunk in deutscher Sprache!
Seit dem Jahr 1929 unterhielt Radio Moskau einen deutschsprachigen Sender, der ursprünglich Propaganda über den Aufbau der Sowjetunion verbreitete. Ab 1933 kamen ExilantInnen aus Deutschland zu Wort, was nach dem Nichtangriffspakt zwischen Hitler und Stalin 1939 wieder abgesetzt wurde. Erst nach dem Überfall Nazideutschlands auf die Sowjetunion 1941 wurden diese antifaschistischen Programme wieder aufgenommen. Nicht nur über die Radioempfänger waren die Stimmen zu hören, Lautsprecherwagen fuhren bis an die vorderste Frontlinie, um die deutschen Soldaten aufzuforden, ihrten Angriffskrieg zu beenden und sich zu ergeben - besonders im Kessel von Stalingrad. Die HörerInnen im Deutschen Reich wurden über die wahre Frontlage informiert, ähnlich wie vom verbotenen Sender der BBC.
Die Gruppe 'kaleidoskop' stellt Beiträge von Erich Weinert und Johannes R. Becher vor, die selbst als Sprecher agierten. Ab November 1941 erhielten auch die österreichischen EmigrantInnen die Möglichkeit, antifaschistische Sendungen zu gestalten. Der 'Sender Freies Österreich' wurde geboren. Bald ließ eine volkstümliche Figur in bester Nestroy-Tradition ihre Stimme ertönen: 'der Miesmacher', ein Geschöpf von Ernst Fischer.
Texte aus Flugblättern, die für die Soldaten abgeworfen wurden, ergänzen diese Auswahl aus Exilliteratur.
Es ist dies die zweite (also Folge-)Produktion nach Robert Lucas 'Pacher und Pachulke' (BBC).
Kaleidoskop: Doris Haubner, Gerhard Hufnagel, Charly Winkler.
UKB 80.-
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