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Short Katz
(3. Solo Kabarett)
Regie: I Stangl, Irene S.
Fotos: Ludwig Rusch
Ist Müller nun zum Tierfreund mutiert oder hat er einen Episodenfilm über das Blödeln gedreht? Schalk Ficiton? Nein, Müller hat anstelle seines dritten Programmes keinen Film abgedreht, auch wenn er seine Sprachrollen und Wortkaskaden wie schon zweimal zuvor mit 24 Silben pro Sekunde abspult
Müller hat alle seine Kasperlmützen und krimskramsigen Assecoires abgelegt und seine Sprachgarderobe auf das "Kleine
Schwarze" reduziert.
Des Sprachkaisers neue Kleider verdienen eindeutig das Prädikat ?besonders zungenfertig" . Wenn also der Lagerfeld des
Kabaretts des Abends müde auf sein Lager fällt, kann er sein sprachakrobatisches Haupt auf einen sicheren Wortwitzpolster
betten.
Short Katz ist keine Politsatire, kein Haderimitat und auch der rote Faden scheint hin und wieder ein bißen geflickt. Aber:
Himbeerkekestester, Getränkesteuereinheber, Pizzatreffkuntuttelmuseumskongreßsaunawirte,
Goldenglobeuntersatztellerreperateure, Elchstandableser und
Schmähverbesserungsinstitutsputzerinnen und eigentlich alles, was das Leben so zu bieten hat, wird durch den Sprachkakao
gezogen!
Vor allem in diesem Stück darf man sich auf die mit sprachlicher Brillanz und beißendem Wortwitz vorgetragenen Wortschmankerl, Satz- und Grammatikbosheiten freuen. Wie schon einstmals die Süddeutsche zu berichten wußte:
Der Zuschauer wird unter anderem auf die bizarre Poetik der österreichischen Fleischermeisterinnung, den Auftritt eines WU
Studenten in Dantes Hölleninterieur, seltsame Reaktionen von Kekstestpersonen, sowie eine musikalisch denkwürdige Reise in
Müllers vielschichtiges Gehirn gefaßt sein müssen. Wer den Spott aushält, hat den Spaß.
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updated: 24.06.1999 by Susanne Seidl
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